nachnutzung der bestehenden autobahnbrücke
der tragekörper der bestehenden autobahnbrücke kann viel, weshalb er wiederverwendet und nicht vernichtet werden soll. im vergleich zu einer gänzlich neu gebauten brücke mit gleichen anforderungen bedeutet das eine kosteneinsparung bis zu 30% und noch viel wichtigere emissionseinsparung von 45% bzw. ungefähr 500 tonnen CO2. außerdem ist es eine weltweit einmalige chance und kann als gesellschaftliches statement einer notwendigen zukünftigen entwicklung verstanden werden.
ertüchtigung
eine analyse des bestehenden tragwerks weißt schwach beanspruchte teile auf. entlang einer definierten linie werden diese teile einfach abgeschnitten. durch die gewichtsersparnis ist das tragwerk bestens geeignet um als grundkörper für eine neue fahrradbrücke zu dienen. gleichzeitig erhält sie durch die beschneidung eine neue und lebendige form. gemeinsam mit der neuen freien form schaffen freundliche, starke farben eine eigene identität und thematisieren nachnutzung bewusst als erfrischendes und neues erlebnis. die wiederverwendeten bauteile müssen somit nicht alt und verstaubt wirken.
entschleunigung
die geschwungene wegführung passt sich der neuen form an und verlangsamt bewusst den verkehr. so wird die brücke zu einem ruhepol am fahrrad-highway. auch die rampen an beiden ufern unterstützen diese entschleunigung. das macht die brücke nicht nur interessanter und sondern auch sicherer für alle nutzer*innengruppen.
belebung
die modulare, flexible und spielerische möblierung schafft verschiedene aufenthaltszonen und lädt zum verweilen ein. neben einfachen möbeln wie sitzbänken, picknickplätzen und liegeflächen gibt es einzigartige angebote wie integrierte trampoline, vorhangschlossnetze und gucklöcher. unterschiedliche Beläge – besenstrich bearbeiteter beton für den radweg und weiches gummigranulat für den gehweg – zonieren und differenzieren den weg über den fluss. großzügige sitztreppen an beiden ufern ermöglichen die entflechtung der wege von fußgänger*innen und radfahrer*innen und bieten zusätzliche aufenthaltsmöglichkeiten.
fertig (wettbewerb) | 2023 (3. platz) |
land | AUT |
ort | feldkirchen |
grösse | 2.600 m2 |
auftraggeber*in | amt der steiermärkischen landesregierung |
projektpartner*innen | werkraum ingenieure |
projektleitung | clemens russ |
team | fabian kahr carolin macher alexander schweitzer panni till |
statik | werkraum ingenieure |
kostenschätzung bauökologie | werner consult |
visualisierung | patricia bagienski-grandits |